Neues Zusammenspiel
In Zeiten hoher Komplexität stoßen starre Systeme an ihre Grenzen.

Unsere Welt ist nicht nur kompliziert, sondern vor allem dynamisch und komplex. Nicht erst seit Covid-19 – aber nun auf alle Fälle.
Und gerade im Ausnahmezustand braucht es für die Bank der Zukunft neue Antworten. „Banken-Betriebssysteme“ stehen neuerlich auf dem Prüfstand. Anpassung und Flexibilität ist gefragt. Dafür braucht es einen klaren, gemeinsamen Blick auf das Ganze und trotzdem hohe Fachexpertise in den einzelnen Bausteinen. Wir Freibanker glauben nicht an die Organisation als triviale Maschine. Wir sehen diese Komplexität als große Chance für einen Musterwechsel – hin zu einem neuen Zusammenspiel.
Der lange bewährte Ansatz „Command & Control“ funktioniert nicht in einer Welt die sich rasch und wenig planbar ändert und schnelle Anpassung fordert. Führungskräfte haben nicht mehr alles „im Griff“, wie es noch vor kurzen in ihrem Anforderungsprofil stand. Herrschaftswissen und Spezialistenfürstentümer helfen uns auch nicht mehr weiter. Spitzenleistungen in Abteilungen nutzen den eigenen Zielen, aber nur selten dem Ganzen.
Wir alle haben eine große Sehnsucht nach adaptiven Organisationen, die schnell und flexibel über Abteilungsgrenzen hinweg zusammenspielen. Aber wie soll das auf einmal gehen, nachdem Banken über Jahre ganz andere Kulturen gefördert haben? Wir wollen Ihnen ein paar Anregungen und Gedanken dazu geben:
Open Strategy – der weite Blick über den eigenen Tellerrand
Das Thema Open Strategy stellt ein neues aufstrebendes Forschungsgebiet und Managementinstrument dar, das gleichzeitig so einfach wie simpel erscheint: einfach den Mut zu haben, über den eigenen Tellerrand zu schauen, genauer hinzuhören und in den offenen Dialog mit den eigenen Stakeholdern zu gehen.
Was KundInnen wirklich, wirklich wollen
Auf der Suche nach neuen Antworten für die KundInnen-Bank der Zukunft, sehen sich Banken immer mehr Alternativen gegenüber, die aufgrund neuer Marktteilnehmer (Stichwort FinTechs), durch die Digitalisierung oder auch getrieben durch Regulatorik dynamisch wachsen.
Auf die Haltung kommt es an
Wir erleben immer wieder, dass in der Transformation vorrangig Strukturen und die Handlungsebene im Fokus stehen. Haltung – als der Ausgangspunkt für Verhaltensänderung – wird in der Transformation meist unterschätzt. Denn Glaubenssätze, Einstellungen und gelebte Normen sind handlungsleitend. Um den Herausforderungen unserer komplexen VUCA-Welt zu begegnen, braucht es daher nicht nur ein neues Denken und Handeln, sondern gerade auch eine neue Haltung.
Die „neue Normalität“? oder einfach „die Grenzen virtueller Zusammenarbeit“?
Unabhängig davon, ob „neue Normalität“ nicht sowieso zum Unwort des Jahres 2020 gekürt wird, regiert in vielen Organisationen ein erstaunlicher Radikalismus, der die vielen unterschiedlichen Facetten der virtuellen Zusammenarbeit auf Home-Office und Videokonferenzen reduziert. Soll das die Zukunft von Zusammenarbeit sein?
Sinnstiftende, agile Organisationsstrukturen – in der Krise auf der Fast Lane
Die Corona-Krise stellt unsere Gesellschaft, unsere Wirtschaft vor gewaltige Herausforderungen. Und wird damit nicht nur zu einem "Stresstest" für Banken, sondern die gesamte Wirtschaft und die Gesellschaft. Wie wir damit umgehen, wie wir die Krise bewältigen, ist vor allem auch eine Frage der Haltung.